Coverfoto: »Orangenbaum im April«, (c) Roswitha Rosenstein

Pfarrblatt Ostern 2024


Liebe Leserin, lieber Leser.
»Wo ist der Weg zur Wohnstatt des Lichts?« fragt ein Mann,
der alles verloren hat. Seine Frau, seine Kinder, seine Gesundheit.
Sein Glück, seine Zukunft, alles scheint verloren. Hiob findet die Antwort nach langem Suchen und Fragen und am Ende, so erzählt die Geschichte, bekommt er alles wieder zweifach zurück, was ihn glücklich und reich gemacht hat.
Der Wendepunkt liegt im göttlichen Erkennen, dass er Teil ist des Lebens, dieser wunderbaren Schöpfung, dass er gehalten und getragen ist und nie verloren gehen wird, über den Tod hinaus.
Auch die Ostergeschichten legen uns diese Botschaft ans Herz.
Wege zur Wohnstatt des Lichts. Diesen möchten wir nachgehen in der Zeit auf Ostern hin.
Was lässt dich zuversichtlich sein?  Was erfreut dein Herz?
Was ermutigt dich? Was lässt dich immer wieder aufstehen?
Was schenkt dir Hoffnung? Dazu haben wir Kinder, Jugendliche, Mütter und Väter, Freundinnen und Freunde befragt.
Wir bedanken uns bei allen, die in dieser Ausgabe Erfreuliches und Nachdenkliches mit uns teilen, uns ihre Gedanken und Herzensanliegen mit auf den Weg geben. Besonderen Dank auch an Dr. Heilgard Bertel, deren Wandmalerei in der Unterkirche St.Konrad in Hohenems auch unsere Osterausgabe bereichert. In das Frühlingserwachen mit dem wachsenden Licht dürfen wir auch heuer wieder die Karwoche und Ostertage in unserer Kirche gemeinsam
feiern. Dazu laden wir sie herzlich ein.
Dass wir mit dem Glauben an das Gute, mit der Kraft der Liebe
und des Mitgefühls hoffnungsvoll bleiben und so viele österliche Wege zur Wohnstatt des Lichts finden, das wünschen wir von Herzen.
Aus dem Pastoralhaus Elisabeth Schwendinger, Isabella Kuster, Gabriele Napetschnig

 

wo liegt er?
Erscheinung vor Maria
11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während
sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein.
12 Und sie sieht zwei Engel sitzen in weißen Gewändern, einen zu Häupten und einen zu Füßen, dort, wo der Leib Jesu gelegen hatte.
13 Und sie sagen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie sagt zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.
14 Das sagte sie und wandte sich um, und sie sieht Jesus dastehen, weiß aber nicht, dass es Jesus ist.
15 Jesus sagt zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Da sie meint, es sei der Gärtner, sagt sie zu ihm:
Herr, wenn du ihn weggetragen hast, sag mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich will ihn holen.
16 Jesus sagt zu ihr: Maria! Da wendet sie sich um und sagt auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni! Das heisst ‹Meister›.
17 Jesus sagt zu ihr: Fass mich nicht an! Denn noch bin ich nicht
hinaufgegangen zum Vater. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
18 Maria aus Magdala geht und sagt zu den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und berichtet ihnen, was er ihr gesagt hat.
Joh 20,11-18

 

Wort auf den Weg

»Sag mir, wo du ihn hingelegt hast!«
Lyudmila Navalnaya, die Mutter von Alexei Anatoljewitsch Nawalny, sucht in der Arktis nach ihrem Sohn. Zuerst im Straflager »Polarwolf«. Angestellte des Gefängnisses sagen ihr, sie hätten die Leiche ihres Sohnes nicht. Dann fährt sie zur Aufbahrungshalle der Stadt Salechard. Die ist geschlossen: Er ist nicht hier.
»Sag mir, wo du ihn hingelegt hast!«
Im Johannesevangelium lesen wir auch so eine verstörende Geschichte. Christengemeinden haben sich schon gebildet. Es sind Jahrzehnte seit dem Tod von Jesus vergangen. Maria steht und weint und sieht Engel. »Sag mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich will ihn holen.«
Damit beginnt die uralte Erzählung vom tatsächlichen Leben nach dem Tod. Die ganze Welt hört das und stammelt: Rabbuni! Das Christentum entsteht, die mächtige Bewegung im Abendland.
In jedem kleinen Kind, das wir taufen, in jeder Frau und in jedem Mann, die wir verabschieden, liegt wie eine noch nicht vollendete Bitte: »Sag mir, wo du ihn hingelegt hast!«    
Sepp Franz, Pfr.

 

 

Hoffnungsvoll

Was lässt dich zuversichtlich sein?
Lotta: wenn ich mit meinem kleinen Bruder spiele
Ida: meine Familie, mein Hund
Birgit: Menschen um mich herum, die für mich da sind, meine Familie und meine Freunde und Freundinnen, Gott in meinem Leben
Was erfreut dein Herz?
Matteo: meinen Hasen füttern, mit Tobi rechnen
Naomi: meine Familie, wenn meine Eltern mich trösten
Ida: meine Freunde wiedergefunden zu haben
Emma: mit meiner Schwester zu lernen
Tobias: meine Familie, mit meinen Brüdern zu spielen
Lotte: etwas mit meiner Familie tun
Lianne: mit meinen Schwestern etwas machen, mit meinen Freundinnen etwas machen
Hanna: meinen Hasen streicheln
Birgit: Augenblicke der Stille, der Zufriedenheit, der Dankbarkeit, der Glückseligkeit
Was ermutigt dich?
Lotta: wenn meine Eltern mit mir kuscheln
Matteo: Gott
Jonas: Musik
Ida: Religion
Emma: Familie
Birgit: Morgen ist auch wieder ein Tag! Ein nettes Wort, eine liebevolle Umarmung, aufmunternde Worte
Was schenkt dir Hoffnung?
Lotta: Gott
Clara: Berggipfel zu besteigen
Zita: meine Familie
Birgit: mein gelebter Glaube
Birgit Kloser-Reiner und SchülerInnen der dritten Klasse VS Fußach

Was mich ermutigt? Eine schwierige Frage, beim Blick in die anhaltenden Krisenherde der Welt. Mich ermutigen Menschen, die sich trotz aller Schwierigkeiten für eine bessere Zukunft einsetzen. Froh macht mich eine erfüllende Arbeit in einem tollen Team. Nettes Zusammensein mit Familie und Freunden. Freude bereitet mir unsere Erde zu erkunden, das Fremde und Eigene in anderen Kulturen erkennen. Natur erleben, durch Bücher in andere Welten eintauchen oder am See die Seele baumeln lassen.
Samuel
 

Mich erfreut die Natur, die Gottes Größe erahnen lässt. Ich darf zuversichtlich sein, weil ich an das Gute im Menschen glaube. Folgender Satz gibt mir Hoffnung: Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
Silvia Feuerstein

Zuversichtlich sein lässt mich das Leben als solches mit meiner Familie, in meiner Arbeit in der Pfarre Rohrbach, mit vielen,  die sich einbringen und letztendlich mein Glaube an Gott, der mit mir ist. Mein Herz erfreuen gute Gespräche mit Menschen, die Vögel am Morgen, die den Tag begrüßen; wenn ich jemanden grüße und ich ein Lächeln zurückbekomme. Mut macht mir das Agreement von so vielen in meiner Arbeitspfarre im Rohrbach, der Glaube an das Gute in den Menschen und in der Welt, dass ich immer wieder erfahren darf und spüre, da weht Gottes Geist. Immer wieder neu aufstehen lässt mich die Erfahrung, dass Gott einfach da ist und mich trägt und die Durchhalteengel an meiner Seite, die einfach gute Freunde sind. Ostern schenkt mir Hoffnung, das Fest des
Lebens. Totgesagte leben länger.
PAS Alfons Meindl, Gemeindeleiter, Pfarrblattverteiler

»Vielleicht ist die Hoffnung die letzte Weisheit der Narren«, schrieb Siegfried Lenz. Da ich mich nicht zur Zynikerin eigne, bleibt nur die Närrin. Und sind wir denn nicht viele Narren und Närrinnen: Zigtausende gehen für Demokratie und Menschenrechte auf die Straße. So viele junge Menschen kämpfen für eine klimagerechte Welt. So viele richten ihr Handeln an sozialen und ökologischen Kriterien aus. Frauen und Männer in allen Teilen dieser Welt nehmen Gefängnis, Folter und Tod in Kauf für eine gerechtere Welt. Und da will ich, die ich das Glück habe, in einem freien Land geboren zu sein, in dem seit so vielen Jahren kein Krieg mehr stattgefunden hat, kleinmütig werden? Dafür haben Männer und Frauen gekämpft, viele dafür ihr Leben gelassen. Ihre Hoffnungen sind für mich Wirklichkeit geworden. Aber auch Verpflichtung, mein Handeln und Denken am Prinzip Hoffnung auszurichten. Trotz alledem. Und wenn Mutlosigkeit, Verzweiflung und Wut angesichts des Zustandes dieser Welt drohen übermächtig zu werden, dann sperre ich die Welt für ein paar Stunden aus und höre Musik von Johann Sebastian Bach.
Lisbeth Rohner

 

 

Kinder und Glaube
Eltern haben das Bedürfnis, ihren Kindern einen guten Weg mitzugeben. Aber brauchen Kinder Religion, um glücklich aufzuwachsen und zu starken, konflikt- und liebesfähigen Erwachsenen zu werden? Diese Frage lässt sich mit Sicherheit nicht eindeutig beantworten. Ich, Mama von zwei Kindern und pastorale Mitarbeiterin,  glaube es ist wichtig, Kindern die Möglichkeit zu geben, den Glauben in seinen Grundzügen kennenzulernen.
Es schadet bestimmt nicht, wenn Kinder Geschichten aus der Bibel kennen. Immerhin sind unsere Heimat, Sprache und Kunst christlich geprägt und Religion kommt im Alltag häufiger vor, als wir auf den ersten Blick wahrnehmen. Wegkreuze, Kirchen und Kapellen, Friedhöfe … Wer unterwegs ist, sieht zahlreiche religiöse Spuren. Viele Fest- und Feiertage haben ihren Ursprung im Christentum. Sogar die Menschenrechte wurzeln in der jüdisch-christlichen Überlieferung. So gesehen fehlt ein Stück Bildung, wenn jemand in einem religiösen Vakuum aufwächst.
In Fußach haben Kinder viele Möglichkeiten, mit dem christlichen Glauben in Kontakt zu kommen - das ist allen, die in der Pfarre mitarbeiten, ein wichtiges Anliegen. Alle, egal welcher Religion sie angehören, sind herzlich willkommen an der Tür des Pfarrbüros oder bei Anlässen wie Laternenfest im Kindergarten, Schulgottesdienste ...
Gottesdienste und Feste im Jahreskreis - besonders jene, die in der Schule vorbereitet oder vom Kinder- und Jugendliturgiekreis gestaltet werden, laden zum Besuch in der Kirche ein. Der Religionsunterricht schafft eine fundierte Basis.
Während den Erstkommunion- und Firmvorbereitungen sollen Kinder ein Gefühl der Beheimatung erhalten. Sie erfahren, wie wertvoll jede und jeder einzelne ist, aber auch wie wichtig Gemeinschaft und das Verbundensein mit anderen und der Welt ist.
Sternsingen und ministrieren, Aufgaben, die Kinder mit großer Freude übernehmen, lassen sie wachsen. Sie erleben, wie es ist, vor anderen Menschen zu stehen und beobachtet zu werden. Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen und dass Fehler - sofern welche passieren - zum Leben gehören. Ministrantenfeiern
und Ausflüge schaffen Zeit, um Freundschaften zu pflegen und
gemeinsam Spaß zu haben.
Ob der Glaube den Kindern in ihrem späteren Leben wichtig
sein wird, bleibt offen. Aber nur wer ihn kennt, kann später
entscheiden, welchen Stellenwert er hat.
Isabella Kuster

 

 

Auch eine Ostergeschichte
»Ihr müsst Boushra besuchen, ihr seid auch Christen und sie brauchen eure Hilfe beim Aufbau ihrer Kirche.« So der Auftrag von Dorothee, die ich als Krankenschwester in Haifa kennen und schätzen lernte.
Damit hat unsere Freundschaft in Arrabe, einer kleinen arabischen Stadt in Galiläa, 2003 den Anfang genommen. Boushra und ihre Familie bereiteten uns ein herzliches Willkommen und es war, als würden wir uns schon immer gekannt haben. Die zwei jüngsten, Julia und Dahoud, waren daheim und freuten sich, uns alles zeigen zu dürfen. »Ich will einmal Kinderärztin werden«, erklärte uns das kleine Mädchen strahlend. Boushra und ihr Mann Tofique zählen zu den arabischen Israelis. Mit ihren fünf Kindern gehören sie in der vorwiegend muslimischen Bevölkerung zu der kleinen Gemeinschaft der melkitischen Kirche und tragen seit vielen Jahren die Verantwortung für ihre Christengemeinde.
So gehörte auch die Renovierung ihrer baufälligen Kirche dazu.
Mit dem Erlös unseres Weihnachtskonzertes 2010 konnten wir sie darin unterstützen. Seit vielen Jahren ist Boushra auch in der politischen Gemeinde für Frauenprojekte, Altenarbeit und in der Betreuung sozial Schwacher tätig. Gute Nachbarschaft und der Dialog mit der muslimischen Bevölkerung ist für sie und ihre Familie selbst-verständlich. Wir hielten Kontakt und waren mit unseren Reisegruppen immer willkommen, ihre Gastfreundschaft beeindruckte alle sehr.
Nachdem Julia und Dahoud das dritte Jahr ihres Medizinstudiums in Charkiew in der Ukraine  begonnen hatten, kam die Pandemie und Boushra und Tofique, die ein kleines Restaurant eröffnet hatten, mussten wieder schließen. Neben den Rückzahlungen war das Studium ihrer Kinder nicht mehr zu finanzieren. So haben wir beraten und ein Crowdfunding auf den Weg gebracht. Mit vielen kleinen und größeren Spenden von Freundinnen und Freunden, so dachten wir, müssten wir es schaffen, dass sie ihre Ausbildung beenden könnten. Für die Studiengebühren, Formalitäten, Wohnen und den täglichen Unterhalt würden wir jährlich ca. 30.000 Euro benötigen. Die Freude war unermesslich, als sie unsere Unterstützung zugesagt bekamen.
Kurze Zeit später begann der Krieg und sie mussten die Ukraine verlassen. So wurde das Studium online weitergeführt. Für das letzte Jahr, ein Praktikum an der Uniklinik von Ismael, mussten sie zurück in den Süden der Ukraine. Kurz davor konnten sie noch im LKH Feldkirch praktizieren. Manche haben Julia und Dahoud damals kennengelernt, als sie mit uns in Fußach Gottesdienst feierten.
Die große Abschlussprüfung fand wieder in Charkiew - unter Bombenalarm und größter Anspannung - statt. Diese haben sie dann mit Bravour bestanden und sind nun daheim in Arrabe und bereiten sich für die Anerkennungsprüfung am 12. März in Israel vor. Die Erleichterung, das Kriegsgeschehen hinter sich zu lassen, war von kurzer Dauer. Nun sind sie zu Hause in Israel, immer wieder unter Bombenalarm, der kleine Luftschutzraum ist mit Vorräten ausgestattet. Die Sorge über die ungewisse Zukunft ist groß.
Dennoch, die Dankbarkeit und die Freude, es geschafft zu haben, geht mit.  Wir bedanken uns bei allen ganz herzlich, die diesen
zwei jungen Menschen unter so schwierigen Bedingungen ihren erträumten Weg ermöglicht haben. Wir sind gewiss, dass sie
viel Gutes und Wertvolles in diesem konfliktreichen Land
beitragen können.
Martin Albrecht, Franziska Fitz, Sepp Franz, Elisabeth Schwendinger




Die Hoffnung nährt mich,
sie nährt ja die halbe Welt,
und ich habe sie mein Lebtag zur Nachbarin gehabt;
was wäre sonst aus mir geworden?
Ludwig Van Beethoven


Custos, quid de nocte?
Wächter, wie weit ist die Nacht?
Die Wandmalereien von Frau Mag. art. et phil. Heilgard Bertel in der Unterkirche von St.Konrad in Hohenems.
Vor gut 40 Jahren wurde die Künstlerin vom damalige Pfarrer von St. Konrad, Martin Fässler gebeten, die rohen Betonwände der Unterkirche zu gestalten.

Heilgard Bertel schreibt über ihre Malerei:
»Mein Grundanliegen war es, Fragen zu stellen nach Tod, Leid und Gewalt, einerseits aus eigener Erfahrung heraus bis dann hinein in die erlebte politische Wirklichkeit einer Weltverfasstheit. Dies in Konfrontation mit den Heilswahrheiten des Christentums, die aus den Verheißungen des Alten Testamentes hervorgingen. Es war der Versuch einer theologischen Hinterfragung. Das Geheimnis des Kreuzestodes Jesu in gelebter Konsequenz der Bergpredigt sollte im Mittelpunkt stehen.
Die Bilder sollten auf die Entfremdung, die menschliche Zerrissenheit hinweisen, wenn individuelle Gottesbegegnung im dialogischen DU verloren geht, ein »Riss« entsteht zu den Verheißungen aus apokalyptischer Wirklichkeit.«

Heute, 40 Jahre später, wurde die bisher für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Unterkirche geöffnet und damit die Möglichkeit geschaffen, sich einzulassen auf das wunderbare Werk, in einen Dialog zu treten damit. Heilgard Bertels Bilder sind eine lebendige Darstellung der biblischen Botschaft. Die unglaubliche Kraft und Intensität, die hohe Aktualität dieser Bilder für das Leben jedes Menschen, für unsere gegenwärtige Weltlage von Krieg und Zerstörung, die schmerzliche Auseinandersetzung mit der Frage der Anwesenheit - Abwesenheit Gottes berührt und trifft zutiefst in der Seele.

Heilgard Bertel schreibt in ihrer Einführung zu den Malereien in der Unterkirche:
»Es ist ganz allgemein eine schmerzliche Erkenntnis, dass die Vorstellung von Gerechtigkeit und Gewissheit den verführbaren und fehlbaren Menschen gegen jede Seite des Lebens hin fast folgerichtig zu einem auseinanderstrebenden Chaos führt, sobald er seine Heilsvorstellungen in einer Heilsungeduld gewaltsam durchsetzen will. Die Folgen sind Intoleranz, Machthunger, Krieg der Religionen, Tod.
»Schalom«, Frieden und Befreiung zu wirken ist Auftrag als Antwort auf die »Zusage« Gottes an seine Schöpfung.
So unvollendet, aber vollendbar - so unbefriedet, aber befriedbar, sieht der  Vertrauende die Welt. Schalom ist die Frucht eines lebenslänglichen Kampfes, das Unheil zum Guten zu wenden, ist der schmale Pfad zwischen Selbstaufgabe, Pessimismus und Verzweiflung einerseits und immer wieder neuer Zuversicht andererseits, etwas mit dem Zeugnis des eigenen Lebens bewirken zu können.«
Ilse Hagen











Bist Du es?

Bist Du es?
Soll ich hineingehen
in den leuchtenden,
den brennenden Dornbusch
mit bloßen Füßen?

Meine Schuhe ließ ich zurück in der Wüste.

Mit versengtem Haar
und verbrannten Sohlen
steh ich vor Dir in Deiner Schöpfung.

Deine Dornen verbrennen nicht.
So werde ich in ihrer Mitte bestehen,
Dir gegenüber, dem, der
Du bist in dieser Welt.
Heilgard Bertel


plan:g - Beziehung von Mensch und Planet neu denken
So schaffen wir weltweit gesunde Lebensbedingungen ...
»plan:g – Partnerschaft für globale Gesundheit« steht für die Vision, allen Menschen einen Zugang zum Gesundheitssystem zu eröffnen. Das »g« in unserem Namen ist aber nicht nur die Erinnerung an Gesundheit, sondern daran, dass »Plan A« - also die rücksichtslose Ausbeutung der Schöpfung und des Menschen - nicht funktioniert hat. Für einen sozio-ökologischen Wandel brauchen wir nicht nur einen einzigen »Plan B«, sondern viele Alternativen - als Gesellschaft und als Einzelne. Im Sinne der planetaren Gesundheit bedeutet dies für plan:g, dass wir uns dafür einsetzen, die Beziehung von Mensch, Tier und Umwelt neu zu denken, dass wir die Gesundheitsfolgen globaler Umweltveränderungen thematisieren und uns für einen umweltverträglichen und gesundheitsfördernden Lebensstil einsetzen, damit ein gutes Leben für alle möglich wird.
Lange Zeit wurde Gesundheit in erster Linie als die bloße Abwesenheit von Krankheit verstanden. Dies hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Seit 1946 spricht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Gesundheit als Zustand des umfassenden körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Gesundheit bedeutet also auch Zufriedenheit oder Glücklichsein.
Oft wird die soziale Komponente von Gesundheit übersehen. Soziale Ungleichheit wirkt sich wesentlich auf die Gesundheit von Einzelpersonen und Bevölkerungsgruppen aus. Personen, die einem Armutsrisiko ausgesetzt sind, haben weltweit eine deutlich geringere Lebenserwartung. Durch Armut steigt das Risiko von vernachlässigten Tropenkrankheiten betroffen zu sein – das gilt auch in unseren Partnerländern. Diese Erkrankungen haben oft lebenslange Folgen für das alltägliche Leben und die soziale Teilhabe.
Als langjährige Mitarbeiterin von plan:g ist es mir immer wichtiger geworden, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Niemand lebt für sich allein. Wir sind alle Teil eines großen Ganzen.
In diesem Sinne darf ich auf die Sonderausstellung in der inatura Dornbirn »Um alles in der Welt. Meinem Alltag auf der Spur« aufmerksam machen, welche wir im Rahmen unserer Mitgliedschaft beim Welthaus Vorarlberg unterstützen. In der Ausstellung wird den weltweiten Auswirkungen unseres Alltagslebens auf
den Grund gegangen. Sie ist bis 13. Oktober 2024 zu sehen.
Mehr zu unseren Projekten und unserer Arbeit auf unserer
Website unter: www.plan-g.at
Silvia Feuerstein

(c) Foto: »Patmosgrün« Roswitha Rosenstein

Im Pfarrverband
Seit sechs Monaten ist unsere Pfarrgemeinde Teil des Pfarrverbands Fußach - Gaißau - Höchst.
Wie geht es uns?
Ioan Sandor wird mit der Pfarre Fußach und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern immer vertrauter. Das ist als Pfarrer, der für drei Pfarrgemeinden zuständig ist, nicht einfach. Und doch ist klar spürbar, wie wichtig es ihm ist, als Pfarrer sowohl für den Pfarrverband als auch für die einzelnen Pfarren einzutreten.
Er nimmt sich Zeit für uns. Der Donnerstag ist mittlerweile sein Pfarrertag in Fußach. So oft er es einrichten kann, verbringt Ioan den Vormittag im Pfarrbüro, um Aktuelles zu besprechen und ist da, wenn mittags die Schülerinnen und Schüler klingeln. Nach dem Gottesdienst am Sonntag ist Zeit für Gespräche auf dem Kirchplatz. Und bei besonderen Gelegenheiten wie dem Kaffeekränzchen der Ehrenamtlichen, dem Informationsabend zur Firmung ... ist er ganz selbstverständlich vor Ort.
Trotzdem ist Sepp Franz immer noch eine wichtige Stütze der Pfarre und im Pastoralhaus. Egal ob als Priester am Sonntag, bei Taufen und Begräbnissen, es gibt viele Gelegenheiten für seinen vielseitigen, wertvollen Einsatz. Für seinen Rat als Mentor sind wir sehr dankbar.
Der Pfarrverband hat nicht nur Einfluss auf die Personalsituation. Auch durch die gemeinsame Gottesdienstordnung gab und gibt es Änderungen. So werden wir Christi Himmelfahrt und Fronleichnam in Zukunft gemeinsam mit allen Gläubigen aus dem Rheindelta feiern. Der Gottesdienst an Christi Himmelfahrt wird bei der Flughalle zwischen Höchst und Gaißau stattfinden. An Fronleichnam treffen sich die GottesdienstbesucherInnen aller Pfarreien in Fußach auf dem Kirchplatz. Bei Schlechtwetter werden die Gottesdienste in die Pfarrkirche in Gaißau bzw. Fußach verlegt.
Das Teilen von Kulturpunkten und anderen Veranstaltungen erleben wir als wertvoll. So erweitert sich das Angebot für alle Interessierten im Rheindelta.
Um den gemeinsamen Austausch weiter zu fördern, treffen sich Mitte Mai verantwortliche Frauen und Männer aller drei Pfarrgemeinden in Fußach. Wir freuen uns darauf.
Isabella Kuster

Aktuelles

Gemeinsames Palmbuschbinden
Die Fußacher Pfadfinder binden am Freitag, 22. März von 14:30 bis 17:30 Uhr Palmbuschen im Pfadiheim in Fußach.
Alle Fußacherinnen und Fußacher sind dazu sehr herzlich eingeladen! Bitte bringt Haselnussstecken, bunte Bänder, eine Baumschere und Grünes aus dem Garten mit.

Palmsonntag - Suppentag
Nach dem Gottesdienst laden die diesjährigen Firmlinge bis 14 Uhr zum Suppentag ins Pfarrzentrum Fußach ein. Die Gruppe »Gemeinsam für eine Welt« bietet Osterkerzen zum Verkauf an. Der Erlös von Suppentag und Kerzenverkauf kommt jungen Christinnen und Christen in Bethlehem zugute. Wir freuen uns
auf Ihr Kommen!

Chorkonzert am Sonntag, 14. April um 18 Uhr
Cantate Domino canticum novum - Singet dem Herrn ein neues Lied! Verschiedenen Vertonungen aus verschiedenen Epochen von ein und dem selben Thema stehen Lieder über die Liebe und das Leben gegenüber.
Zu diesem musikalisch und thematisch spannenden Spagat lädt der Chor St. Nikolaus zu seinem diesjährigen Konzert sehr herzlich in die Pfarrkirche Fußach ein.

Kulturpunkt am Freitag, 14. Juni um 20 Uhr
Wir freuen uns sehr, Sie zu einem Konzert von »Of Cabbages and Kings« einladen zu dürfen. Die Sängerinnen Veronika Morscher, Laura Totenhagen, Lauren Kinsella und die Gastsängerin Fama Olivia M‘Boup werden ihr neues Programm »With A Shell to the Ear« präsentieren und in diesem Rahmen dürfen wir uns auf drei exklusive Auftragskompositionen sowie neue Kompositionen der Sängerinnen selbst freuen. Danach laden wir herzlich ein zu einem Umtrunk in den Pfarrsaal. www.musicofcabbagesandkings.de

Neu zugezogen in Fußach?
Seien Sie herzlich willkommen in unserem Dorf, in unserer Christengemeinde. Wenn Sie an pfarrlichen Einladungen und dem aktuellen Geschehen interessiert sind, lassen Sie es uns wissen. Wir freuen uns über Ihre Nachricht oder einen Besuch im Pfarrbüro. Vielleicht mögen Sie sich den Termin für unser Fest am Kirchplatz vormerken: 7. Juli 2024 ab 10 Uhr. Weitere Informationen dazu dann in der nächsten Pfarrblattausgabe.